Der Europäische Computerführerschein (ECDL/ICDL) an Schulen in Rheinland-Pfalz
Aus ECDL wird ICDL
Das Pädagogische Landesinstitut hat seit 2007 mehrere Maßnahmen zum ECDL durchgeführt. Dabei wurden mehr als 590 Lehrkräfte zum ECDL-Session Manager qualifiziert und über 150 Prüfungszentren an Schulen in Rheinland-Pfalz eingerichtet. Mittlerweile haben mehr als 11000 Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz ein ECDL/ICDL-Zertifikat erworben.
Inzwischen hat der ECDL/ICDL in weltweit über 100 Ländern Standards gesetzt. In den Ländern außerhalb Europas läuft der Computerführerschein unter dem Etikett ICDL. Dieser Entwicklung hat die DLGI (Dienstleistungsgesellschaft für Informatik - Trägergesellschaft für den ECDL in Deutschland) nun Rechnung getragen:
Ab dem 01.01.2020 startete die Einführung des ICDL.
Was bedeutet dies nun für Schulen in Rheinland-Pfalz bzw. welche Fragen ergeben sich daraus?
Die wichtigsten Fragen haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst:
Fragen und Antworten:
· Was heißt eigentlich ICDL?
Das Kürzel steht nicht, wie man annehmen könnte, für International Computer Driving Licence (Internationaler Computerführerschein Führerschein), sondern für International Certification of Digital Literacy und rückt damit den Erwerb digitaler Kompetenzen in den Fokus.
· Behalten bisher erworbene ECDL-Zertifikate ihre Gültigkeit?
Die erworbenen Zertifikate sind/waren nie zeitlich begrenzt und behalten damit ihre Gültigkeit. Sie können also weiterhin als Kompetenznachweis, zum Beispiel in Bewerbungsschreiben eingesetzt werden.
· Muss ein bestehendes Prüfungszentrum neu autorisiert werden?
Nein. Die autorisierten Prüfungszentren in Rheinland-Pfalz können weiterhin Prüfungen zum ECDL/ICDL abnehmen. Diese Testzentren sollten auch bereits über die Neuerungen per Newsletter der DLGI informiert sein.
· Gibt es eine Übergangsphase für ECDL/ICDL Prüfungen?
„Es ist eine dreijährige Übergangsfrist geplant, in der KandidatInnen für bestandene Module noch ECDL Zertifikate erhalten können. Ab 2023 werden nur noch ICDL Zertifikate ausgestellt. Bestandene ECDL Module werden auf ICDL Zertifikate angerechnet.“ (Zitat Newsletter DLGI).
· Wurde der Rahmenvertrag zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und der DLGI verlängert (damit können Schulen, Lehrer und Lernende weiterhin zu deutlich verbesserten Konditionen am Projekt ECDL für Schule teilhaben)?
Ja, der Vertrag wurde 2021 verlängert (siehe hier).
· Bleibt die Lernplattform „ecdl-lernen.de“ erhalten?
Ja, die Plattform erreicht man jetzt unter https://www.icdl-lernen.de/ . Die bisherigen Zugangsdaten bleiben weiterhin aktiv.
· Ändert sich auch der Lernzielkatalog (Syllabus)?
Ja, der Lernzielkatalog wurde für zahlreiche Module zu Version Syllabus 6 aktualisiert.
· Gibt es Änderungen bei den Modulen?
Ja, so werden zum Beispiel die Module "Online-Grundlagen" und "Computer Grundlagen" zum neuen Modul "Computer & Online Essentials" zusammengelegt. Neue Module kommen hinzu, zum Beispiel ist aktuell ein Modul „Digitaler Unterricht“ in Vorbereitung.
· Heißen die neuen Zertifikate weiterhin Base, Standard, …?
Nein. Dazu gibt es folgende Neuerungen:
- „ECDL Standard“ wird "ICDL Workforce": 7 Module (Computer & Online Essentials, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationen, Online-Zusammenarbeit, IT-Sicherheit, Datenschutz).
- „ECDL Base“ wird "ICDL Workforce Base": 4 Module (Computer & Online Essentials, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationen).
- „ECDL Profile“ wird "ICDL Profile": 4 Module (frei wählbar).
- „ICDL Professional“: Hier gibt es weiter die bisherigen Advanced-Module (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationen, Datenbanken). Dazu kommen weitere Module die auf spezifische digitale Fähigkeiten und Kenntnisse aus Beruf gezielt sind derzeit: Computing, E-Health, Digitales Marketing, Bildbearbeitung, Datenbanken, Projektplanung).
· Wird das pädagogische Landesinstitut weiterhin Workshops zum Session-Manager anbieten?
Ja, Verweis: (https://informatik.bildung-rp.de/fortbildung/icdl/workshop-zum-session-manager.html)
Workshop zum Session-Manager
Die Richtlinien der DLGI für Prüfungszentren schreiben vor, dass Testleiter (jetzt Session Manager), die seit mehr als einem Jahr keine Prüfungen absolviert haben, an einem Workshop zum Session-Manager teilnehmen müssen, um weiterhin Prüfungen abnehmen zu können.
Daher bietet das Pädagogische Landesinstitut Rheinland-Pfalz (PL) autorisiert durch die Dienstleistungsgesellschaft für Informatik (DLGI) diese Qualifizierungsmaßnahme für Lehrkräfte in Rheinland-Pfalz an. Schulen können sich dadurch die Kosten in Höhe von 145,00€ (brutto) je Lehrkraft sparen, die bei dem gleichen Workshop bei der DLGI anfallen.